Ziel der Evaluation
Die regelmäßige Evaluation des schulischen Mobilitätsmanagements stellt sicher, dass die geplanten Maßnahmen ihre erwartete Wirkung entfalten und zur Erreichung der definierten Ziele beitragen. Dabei stehen folgende Aspekte im Fokus:
- Überprüfung der Zielerreichung im Hinblick auf Veränderungen im Mobilitätsverhalten der Schüler:innen.
- Identifikation von Hindernissen und Anpassungsbedarf bei der Umsetzung von Maßnahmen.
- Effiziente Steuerung und Weiterentwicklung des schulischen Mobilitätsmanagements im Sinne eines kontinuierlichen Verbesserungskonzepts.
Verankerung der Evaluation im Umsetzungskonzept
Die Evaluation ist eng mit dem Umsetzungskonzept verknüpft. Jede Maßnahme wird auf ihre Umsetzung und Wirksamkeit überprüft, wobei die gewonnenen Erkenntnisse direkt zur Weiterentwicklung des Konzepts beitragen. Für den Evaluationsprozess muss eine klar benannte und informierte Zuständigkeit festgelegt werden. Zudem sind die notwendigen Ressourcen für die Durchführung einzuplanen. Die zuständige Stelle koordiniert alle Prozesse, stimmt sich mit den relevanten Fachbereichen ab und sorgt dafür, dass die Ergebnisse sowohl in die kommunale Steuerung als auch in die Weiterentwicklung des schulischen Mobilitätsmanagements einfließen.
Organisation der Evaluation
Die Evaluation sollte auf mehreren Ebenen erfolgen:
Zentrale Koordination:
- Die Mobilitätsmanager:in koordiniert den gesamten Evaluationsprozess.
- Die kommunale Arbeitsgruppe, bestehend aus Vertreter:innen der Verkehrsplanung, Schulverwaltung, Ordnungsbehörde, Bauverwaltung, Polizei und weiteren relevanten Akteur:innen, trifft sich mindestens zweimal jährlich, um Fortschritte und Herausforderungen zu besprechen.
Schulische Ebene:
- Projektkoordinator:innen an den Schulen übernehmen die Erhebung schulbezogener Daten und kommunizieren mit der zentralen Koordination.
- Beteiligung von Schüler:innen, Eltern und Lehrkräften durch Umfragen, Workshops und Feedbackrunden.
Datenbasierte Analyse:
- Vierteljährliche Datenerhebung zur Erfassung kurzfristiger Trends.
- Jährliche Berichterstattung, um übergeordnete Entwicklungen sichtbar zu machen.
Anpassung des Maßnahmenplans:
- Basierend auf den Evaluationsbefunden werden Schulweg- und Maßnahmenpläne überprüft und bei Bedarf angepasst.
- Neue oder angepasste Ziele werden nach dem SMART-Prinzip formuliert (spezifisch, messbar, attraktiv/akzeptiert, realistisch, terminiert).
Evaluationsindikatoren und Zuständigkeiten
Die Erfolgsmessung basiert auf verschiedenen Indikatoren, die sich in vier Kategorien unterteilen:
Verhaltensbezogene Indikatoren
Indikator
Methode
Zuständigkeit
Material
Hinweise
Modal Split (Verteilung der Verkehrsmittel)
Schülerbefragungen, Zählungen
Schulen, Mobilitätsmanager:in
Counter Zähler-App auf dem Smartphone
Anteil Radverkehr
Schülerbefragung, Fahrradzählungen
Schulen, Verkehrsplanung
Anzahl der Elterntaxis
Zählungen an Schulstandorten
Ordnungsamt, Schulen
Kann gut von Studierenden durchgeführt werden.
Schulwegunfälle
Unfallstatistik (Polizei)
Unfallkommission mit Polizei, Straßen- und Verkehrsplanung, Straßenverkehrsbehörde
Verkehrszähmer-Programm
Abfrage bei den Schulen
Schulverwaltung, Schulen
Diese Indikatoren erfassen den Fortschritt der Infrastrukturmaßnahmen und deren Umsetzung.
Infrastruktur- und Umsetzungsindikatoren
Indikator
Methode
Zuständigkeit
Anzahl realisierter Schulwegmaßnahmen (z. B. Querungshilfen, Gehwege)
Baufortschrittskontrollen
Bauamt, Verkehrsplanung
Qualität der Schulwege (Barrierefreiheit, Sicherheit)
Ortsbegehungen, Schülerfeedback
Verkehrsplanung, Schulen
Umsetzung von Walking Bus/Bici-Bus
Anzahl der aktiven Gruppen
Schulen, Elternvertretungen
Diese Indikatoren messen die Qualität der internen Zusammenarbeit und der Partizipation.
Prozess- und Beteiligungsindikatoren
Indikator
Methode
Zuständigkeit
Anzahl der Sitzungen der kommunalen Arbeitsgruppe
Protokolle
Mobilitätsmanagement
Beteiligung von Eltern und Schüler:innen
Umfragen, Teilnahmezahlen
Schulen, Schulverwaltung
Anzahl durchgeführter Workshops zur Verkehrserziehung
Schulberichte
Schulverwaltung, Polizei
Diese Indikatoren messen die Wahrnehmung des schulischen Mobilitätsmanagements in der Öffentlichkeit.
Öffentlichkeitswirksamkeit und Akzeptanz
Indikator
Methode
Zuständigkeit
Berichterstattung in lokalen Medien
Medienanalyse
Öffentlichkeitsarbeit, Schulen
Präsenz in Schulwebseiten und sozialen Medien
Webanalyse
Schulen, Schulverwaltung
Zufriedenheit der Eltern mit den Maßnahmen
Elternbefragungen
Schulen, Mobilitätsmanagement
Berichterstattung und Kommunikation
Die Ergebnisse der Evaluation werden strukturiert aufbereitet und kommuniziert:
- Jahresbericht: Enthält alle wesentlichen Evaluationsdaten und wird in der kommunalen Arbeitsgruppe vorgestellt.
- Zwischenberichte: Falls erforderlich, z. B. nach Einführung neuer Maßnahmen.
- Schulische Rückkopplung: Präsentation der Ergebnisse an Schulen und Elternvertretungen.
- Öffentliche Kommunikation: Pressemitteilungen, Schulwebseiten und soziale Medien.
Durch eine transparente Kommunikation der Evaluationsergebnisse wird die Akzeptanz der Maßnahmen gestärkt und das Engagement der Beteiligten gefördert.
Anpassung des Maßnahmenplans und kontinuierliche Verbesserung
Basierend auf den Evaluationsbefunden erfolgt eine gezielte Weiterentwicklung des schulischen Mobilitätsmanagements:
- Erfolgreiche Maßnahmen werden verstärkt.
- Problembereiche werden durch neue Ansätze optimiert.
- Neue Zielsetzungen werden unter Berücksichtigung der Evaluationsdaten entwickelt.