🧭 Eltern fahren aus Bequemlichkeit – nicht aus Angst
Erkenntnisse aus der Studie „What Drives Them to Drive?“ (Westman et al., 2017)
Soziale Bequemlichkeit war der einzige signifikante Faktor, der mit der Autonutzung korrelierte. Sicherheitsbedenken und Entfernung waren weniger relevant.
Zentrale Erkenntnisse:
- 🔹 Eltern fahren, weil es „auf dem Weg liegt“
- 🔹 Sie schätzen die Zeit mit dem Kind im Auto
- 🔹 Kinder dürfen oft nicht allein zur Schule gehen
- 🔹 Sicherheitsbedenken wurden nicht als entscheidend nachgewiesen
- 🔹 Entfernung spielte keine Rolle für die Entscheidung
- 🔹 Höherer Bildungsstand → geringere Sicherheitsbedenken
🛠 Was bedeutet das für das schulische Mobilitätsmanagement?
Beobachtung | Folgerung für die Praxis |
🚘 Eltern handeln aus Routine und emotionalen Gründen | 💡 Kampagnen sollten emotionale Routinen ansprechen, nicht nur objektive Vorteile |
⏰ Zeit mit dem Kind wird geschätzt | 👣 Walking Bus, Bici-Bus oder Eltern-Gehgemeinschaften als Beziehungsmomente darstellen |
🚸 Sicherheitsgefühl ≠ objektive Sicherheit | 🧠 Elternperspektive ernst nehmen, aber auch hinterfragen und differenzieren |
🧍♀️ Reiseautonomie fehlt häufig | 📈 Förderung der Selbstständigkeit (z. B. mit Schulwegtraining) als zentraler Baustein |
🏫 Bildung beeinflusst Risikowahrnehmung | 🎯 Kommunikation zielgruppenspezifisch gestalten (z. B. in Elternabenden, Medienwahl) |
📚 Quellenangabe
Westman, J., Friman, M. & Olsson, L.E. (2017). What Drives Them to Drive? – Parents’ Reasons for Choosing the Car to Take Their Children to School. Frontiers in Psychology, 8, Article 1970.